Transaktionsanalyse

Die Transaktionsanalyse ist eine in Österreich anerkannte Psychotherapierichtung und wurde vom amerikanischen Psychiater und Psychoanalytiker Eric Berne Mitte der fünfziger Jahre begründet und in den Grundstrukturen entwickelt.

Die Transaktionsanalyse ist eine Theorie der menschlichen Persönlichkeit und zugleich eine Richtung der Psychotherapie, die darauf abzielt, sowohl die Entwicklung als auch Veränderungen der Persönlichkeit zu fördern. Sie wird eingesetzt zur Behandlung von psychischen Störungen, von alltäglichen Daseinsproblemen bis hin zu schweren Psychosen.

Die Methode wird angewandt in der Einzel-, Gruppen-, Paar- und Familientherapie.
Die Transaktionsanalyse bietet die Möglichkeit, die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die Ursachen des jeweiligen Denkens, Fühlens und Verhaltens zu erkennen und zu verstehen.

Die TA gibt Erklärungen dafür, wie und warum Verhaltensweisen aus der Kindheit im Erwachsenendasein wieder eingesetzt werden, selbst wenn dadurch Ergebnisse erzielt werden, die für die Betreffenden verheerend oder schmerzlich sind.

Mit dem Konzept und der Analyse von Transaktionen (= die kleinste Einheit der menschlichen Kommunikation) wird ermöglicht, Abläufe in Beziehungen zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern.

Das Menschenbild der Transaktionsanalyse

Die wichtigste Grundüberzeugung der TA besagt, daß die Menschen in Ordnung sind. Das heißt in der Praxis: Wir haben beide unseren Wert und unsere Würde als Menschen. Ich akzeptiere mich, so wie ich bin und ich akzeptiere Dich, so wie du bist. Diese Überzeugung gilt für das Wesen des Menschen, nicht unbedingt für sein Verhalten. Es kann durchaus sein, daß mir das, was du tust, nicht paßt und ich das nicht akzeptiere, aber ich akzeptiere immer, was du bist. Das gilt unabhängig von unserer Rasse, unserem Alter, unserem Geschlecht und unserer Religions- und Staatszugehörigkeit.

Weiters gehen wir davon aus, daß jeder Mensch (der nicht schwere Hirnschädigungen hat) die Fähigkeit hat zu denken. Daraus leitet sich die Lern- sowie die Veränderungsfähigkeit ab. Menschen können Entscheidungen treffen, wobei es möglich ist, diese auch wieder zu verändern. Sie bestimmen damit über ihr eigenes Schicksal im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Somit tragen wir Verantwortung für unsere Gefühle und unser Verhalten.

Ziele einer Veränderung

Das vom Begründer Eric Berne vorgeschlagene Ideal heißt Autonomie, das heißt, als autonomer Mensch spontan, bewußt und intim zu leben.
Unter Bewußtheit verstehen wir die Fähigkeit, Dinge als reine Sinneseindrücke zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu schmecken und zu riechen, so wie das ein Neugeborenes tut. Üblicherweise sind diese Empfindungen durch Vorstellungen, wie man sein soll, überlagert (Bsp.: Buben weinen nicht. Mädchen sind nicht laut.) Wer diese wache Bewußtheit hat oder wiedererlernt hat, interpretiert sein Erleben der Welt nicht nach Definitionen, die von den Eltern/Bezugspersonen in der Kindheit vorgegeben wurden. Damit sind wir in Kontakt sowohl mit den eigenen Körperempfindungen wie auch mit äußeren Reizen
Spontaneität bedeutet die Fähigkeit, frei aus den gegebenen Möglichkeiten auszuwählen und uns nicht von elterlichen/gesellschaftlichen Regeln diktieren zu lassen (Bsp.: „Was am Teller ist, wird aufgegessen!“). Wir blenden dann Teile der Realität nicht mehr aus oder definieren sie nicht mehr so um, daß sie den elterlichen Definitionen entsprechen.
Intimität heißt, daß Menschen ihre Gefühle und Wünsche offen mitteilen, Nähe angstfrei erleben können und sich nicht manipulativ verhalten, d.h. Dinge tun oder sagen, damit sich der andere in einer gewünschten Weise verhält.

Prinzipien in meiner psychotherapeutischen Arbeit

In der Therapie tragen KlientIn und Psychotherapeutin gemeinsam die Verantwortung dafür, daß Veränderungen gelingen. Deshalb wird in der TA großer Wert darauf gelegt, daß sowohl die Klientin als auch die Psychotherapeutin über alles, was in der gemeinsamen Arbeit passiert, voll informiert sein müssen. Wir vertreten die Einstellung, daß Informationen, die nicht im Beisein von KlientInnen gegeben werden, wertlos sind.

Die Praxis in der transaktionsanalytischen Gruppenarbeit

Die Therapie ist ein Prozeß, der Menschen helfen soll, eine persönliche Veränderung zu erreichen. In der TA geschieht dies auf der Grundlage von klaren Vereinbarungen zwischen KlientIn und Therapeutin, wohin die Veränderung gehen soll.

Wem kann Therapie nutzen?

„Du brauchst nicht erst krank zu sein, damit es Dir besser geht.“

Die Voraussetzung, um in Therapie zu gehen und davon zu profitieren, heißt nicht, krank, gestört oder benachteiligt zu sein. Auch ein gesunder Mensch mit einem erfüllten Leben kann durch eine Therapie Erweiterung seiner Persönlichkeit erfahren. Dennoch gibt es für die meisten von uns Lebensbereiche, wo wir Schwierigkeiten haben, angefangen von Beziehungsproblemen oder Problemen im Beruf bis hin zu körperlichen oder psychischen Beschwerden.